Bogenschießen

Allgemeines:

 

Zum Bogenschießen gehört erst einmal ein Bogen. Dieser besteht aus einem Holz (neuerdings auch Metall und Kunststoffe) und einer Sehne (kann aus mehreren Materialien gefertigt sein). Es gibt viele verschiedene Arten von Bögen, zum einen den „Englischen Langbogen“, der etwas größer als der Schütze ist und eigentlich ein einfacher langer Stab ist.Der Flachbogen hat Ähnlichkeit mit dem Langbogen, ist aber in der Seitenansicht wesentlich dünner, dafür in der Frontansicht breiter.

 

Des Weiteren gibt es auch Rekurves. Dieser Bogen ist kürzer als der Langbogen, dafür sind die Wurfarme nach vorne gezogen, das heißt beim spannen werden sie zurück gezogen, sodass die typische „D“- Form auftritt, wenn auch etwas geschwungener. Durch die Besonderheit der Wurfarme können diese Bögen etwas weiter schießen als die Langbögen, auch diese Bogenart wurde schon im Mittelalter genutzt, allerdings von den östlichen Reitervölkern, Der Reiterbogen hat mit dem Rekurve große Ähnlichkeit.

 

Neuerdings werden FITA Bögen (Auch Compount- Bogen genannt) zum Beispiel bei den Olympischen Spielen geschossen, diese sind mit allerlei Techniken verbessert und haben außer dem Prinzip, dass der Pfeil durch die Wurfarme seine Energie erhält, wenig miteinander zu tun. Bögen können aber auch unterschiedlich weit aufgewertet werden, man kann zum Beispiel eine Pfeilauflagen benutzen, damit der Pfeil nicht immer über die Hand geführt wird, sodass der Pfeil immer an einer festen Stelle am Bogen entlang geführt wird. Außerdem kann man einen „Nockpunkt“ einsetzen. Dies ist eine Art Ring, der fest auf der Sehne sitzt, sodass die Nocke des Pfeils immer an derselben Stelle auf der Sehne liegt. Anstatt einer Pfeilauflage kann man auch ein Schussfenster nutzen, sodass der Pfeil nicht an dem Bogen vorbei muss, sondern „durch ihn hindurch“ fliegt.

 

Bögen werfen Pfeile mit unterschiedlicher Wucht, diese Stärke wird in Pfund gemessen (englisch lbs).

 

Dann braucht man noch Pfeile. Auch hier gibt es viele verschiedene Arten. Zum Einen kann man verschiedene Holzarten verwenden, die natürlich unterschiedliche Eigenschaften haben. Dann kann man auch Pfeile aus Carbon oder Aluminium verwenden, die für stärkere Bögen geeignet sind, da sie sehr steif sind. So unglaublich es klingt, aber bei Bögen ohne Schussfenster (oder entsprechend weit in den Bogen verlagerter Pfeilauflage) muss sich der Pfeil beim Abschuss um den Bogen biegen und dann geradeaus fliegen. Dazu muss der Pfeil eine an den Bogen angepasste „Steifigkeit“ haben, diese nennt man heutzutage „Spinewert“. Carbon und Alupfeile können sehr steif sein, sodass sie vor allem bei sehr starken Bögen mit Schussfenster zum Einsatz kommen.

Auch bei den Pfeilspitzen gibt es starke unterschiede, je nach Bedarf. Es gibt zum Beispiel „Bulletspitzen“ die von der Form her aussehen wie Pistolenkugeln (runde spitz zulaufende Form), mit diesen Spitzen schießt man auf Schaumstoffziele, die meist Tiere darstellen. Würde man mit „Feldspitzen“, die eine typische Klinge haben („Robin Hood Pfeile“) auf diese Schaumstofftiere schießen, so würden diese Pfeile den Schaumstoff bald durchschnitten haben, während bei Bulletspitzen meist nur ein kleines Loch bleibt. Bei den Spitzen gibt es viele „besondere“ Formen, das geht hin, bis zu „Klangpfeilen“, die beim Flug pfeifen.

 

Die Spitzen können an den Pfeil gewickelt, geschraubt oder geklebt werden, alles hat seine Vor- und Nachteile.

 

Die Federn am Pfeil sind meist tatsächlich Tierfedern. Hier kommen nahezu alle möglichen in Frage, die groß genug sind (Daunen sind nicht möglich), nur Hühnerfedern und die von Tauben sind eher nicht geeignet, da sie eigentlich zu weich sind. Gern genommen werden Putenfedern, da sie in großen Mengen günstig zu bekommen sind, meist werden sie auch gefärbt. Zunächst muss man die Federn in eine Form bringen, da gibt es auch ganz unterschiedliche Varianten, die dem Pfeil unterschiedliche Eigenschaften geben können. Ein „Saubuckel“ lässt den Pfeil sehr leise und weit fliegen, da er wenig Windabrisskanten hat und somit einen geringen Widerstand. Ein „Fluflu“ hat genau Entgegengesetzte Eigenschaften, durch ihn wird der Pfeil laut und fliegt nicht so weit, dafür stabilisiert der Pfeil recht schnell seinen Flug, sodass mit ihm nahe Ziele besser zu treffen sind.

Wenn man die Federn an die Pfeile befestigen will kann man dies auf mehrere Arten machen, die beiden gebräuchlichsten sind das Kleben mit Sekundenkleber und das Wickeln. (Siehe dazu auch unten). Es ist darauf zu achten, dass die drei Federn des Pfeils in 120° Winkel zueinander stehen und eine der Federn eine andere Färbung hat, als die anderen beiden. Dies sorgt dafür, dass beim Einnocken des Pfeils die Leitfeder (die Andersfarbige) nach außen gerichtet wird, sodass diese nicht am Bogen entlang gleitet und den Flug des Pfeils ändert. Stattdessen berühren die anderen beiden Federn den Bogen beim Abschuss, aber in einem so großen Winkel, dass sie den Flug nicht verändern.

 

Die Nocke am Ende des Pfeils (Da, wo die Sehne nachher reinkommt) kann entweder in den Schaft mit einer dünnen Säge hineingesägt werden (Achtung, gegen die Jahresringe, nicht entlang derselben), oder man kauft sich Plastiknocken, die dann auf das Pfeilende mit Kleber befestigt werden.

 

Als weitere Ausrüstung kann man sich einen Köcher zulegen. In diesem kann man die Pfeile vor dem Schuss aufbewahren und beim Einsammeln lagern. Bei den östlichen Steppenvölkern wurde manchmal gar der Bogen im Köcher mitgenommen.

 

Außerdem kann man einen Armschoner verwenden. Dieser erfüllt den Zweck, dass er zum einen gut aussieht und außerdem kann es sein, dass die Sehne beim Abschuss des Pfeils gegen den Arm schlägt, der Armschoner sorgt dafür, dass größere blaue Flecken ausbleiben.

Ein Fingerschutz (eigentlich nichts anderes, als ein Lederhandschuh, der nur den Zeige-, Mittel- und Ringfinger bedeckt) ermöglicht es auch längere Zeit zu schießen, ohne schnell schmerzende Finger zu bekommen, da bei jedem Abschuss die Sehne mit großem Druck über die Fingerspitzen rollt. Denselben Zweck erfüllt ein Tab (Bedeckt nur die Innenseite des Fingers, nicht außen).

Vor dem Schießen muss man den Bogen aufspannen, da man nur sehr wenige Bögen immer aufgespannt lassen kann, sonst verliert der Bogen schnell an Kraft verlieren. Das aufspannen geht je nach Bogen unterschiedlich, beim Langbogen kann man das untere Ende des Bogens unten auf dem Boden stellen, seinen Fuß davor halten, mit der linken Hand den Griff anfassen und die Sehne zwischen Daumen und Zeigefinger der rechten Hand nehmen (nicht die Finger Kuppen, sondern die Haut unten). Dann zieht man den Bogen mit der linken Hand zurück, während man mit der rechten Hand die Sehne nach oben in die Kerbe drückt. Dies erfordert etwas Kraft, mit Übung geht es aber.

 

Rekurves kann man spannen, indem man den Bogen senkrecht aufstellt, die Bogenarme zurück biegt, dann mit einem Fuß durch den Bogen steigt und beide Arme durch Druck von Oben biegt. Dann kann man die Sehne in die Kerben schieben.

 

Schießtechniken gibt es unterschiedliche. Als Rechtshänder nimmt man den Bogen in die linke Hand und hält in der rechten Hand den Pfeil. Dieser wird nun in die Sehne eingenockt, sodass der Pfeilschaft auf der Pfeilauflage liegt, üblicherweise ist die Auflage an der Seite der Bogenhand (Bei Rechtshändern auf der linken Seite). Man achte darauf, dass die Leitfeder (die Andersfarbige) vom Bogen weg zeigt, damit der Pfeil nicht durch die Leitfeder abgelenkt wird. Der Rechtshänder sollte vor dem Schuss den linken Fuß nach vorne und den rechten nach hinten gezogen haben, sodass der Körper im 90° Winkel zum Ziel steht. Nun wird der bogen zum Ziel ausgerichtet, aber noch nicht gespannt. Zeigt der Pfeil etwa auf das Ziel spannt man den Bogen. Angeblich schießt man besser, wenn man beim spannen ausatmet, bei vollem Auszug kurz wartet und dann löst. Einige ziehen die Sehne kurz vor dem Abschuss noch einmal ein kleines Stück nach hinten. Beim spannen kann man sich vorstellen, man müsse einen Tennisball zwischen den Schulterblättern einklemmen, da die Kraft aus den Oberarmen und der Schulter kommen sollte.

 

Beim traditionellen Bogenschießen versucht man das Ziel zu treffen und dabei nicht zu Zielen, da man eh kaum Möglichkeiten zum Zielen hat. Nach einigen Schüssen merkt der Körper unterbewusst, wie man den Bogen halten muss, dies klappt mit der Zahl der Schüsse besser. Man visiert mit den Augen das Ziel an, und der Körper lenkt den Bogen in die richtige Richtung.

 

Vorsicht: Beim Schießen sollte man immer darauf achten, dass niemand auch nur ansatzweise in der Schusslinie steht, ein Pfeil kann immer mal ausbrechen, kaputt brechen, oder durch falsches Einnocken abdrehen. Die Verletzungen, die ein Pfeil verursachen kann sind schlimmer, als die einer Pistolenkugel, da der Pfeil zusätzlich das Blut verunreinigt, und viel mehr Gewebe im Umfeld vernichtet.

Schaukampf:
Im Schaukampf dürfen Bogenschützen aus Sicherheitsgründen nur ballistisch schießen, also in einem hohen Bogen. Die Pfeile selbst müssen an der Spitze so gut gepolstert sein, dass sie niemanden verletzen können, außerdem sollten nicht zu starke Bögen geschossen werden.

LARP:
Beim Larp kann ich leider nicht aus eigenen Erfahrungen berichten, deshalb nur ein paar kurze Hinweise:
Es sind auch hier nicht zu starke Bögen erlaubt (je Nach Veranstalter unterschiedlich)

Die Pfeile müssen auch hier anstatt einer Spitze eine gute Polsterung haben, damit auch hier nichts passiert und die Bögen sollten strapazierbar sein, weil es durchaus mal vorkommen kann, dass jemand im Eifer des Gefechts darauf tritt, wenn auch unabsichtlich.

Selber bauen:
Das ist Der Bogen mit Sehne und den Pfeilen, den Köcher haben wir nicht gebastelt, den hatte ich schon vorher. Der Bogen ist aus Eschenholz. Wir bekamen einen Rohling, den wir mit einem Schabeisen (ein einfaches Stück Flacheisen mit scharfer Kante) bearbeitet haben. Zunächst haben wir an der Vorderseite, alles abgetragen, sodass nur noch das Weiße eines Jahresringes zu sehen war, die andere Seite haben wir D- förmig abgeschabt. später haben wir dann den Bogen getillert (dabei wird festgestellt, ob beide Enden gleich stark ziehen) und Fehler verbessert. Außerdem haben wir die enden leicht angesägt, dort, wo später die Sehnenschlaufen sitzen sollten. Des Weiteren musste ausgewogen werden, ob der Bogen auf beiden Seiten (also von Ende zu Ende) gleich viel wiegt und Fehler behoben, die taten wir, indem wir den Bogen mit der Mitte auf den Zeigefinger legten, dort musste der Bogen ohne herunter zu fallen liegen bleiben.. Damit hatte wir das Holz erstmal genug bearbeitet.
Zusammen mit der Sehne haben wir einen Tag daran gesessen.  

So haben wir die Sehne gemacht:
zunächst haben wir auf einem Tisch eine Schraubzwinge befestigt, und zwar von der Tischkante in der Länge des Bogens + 10 cm. Dann haben wir besonderes Sehnenband (lässt sich nicht dehnen) an die Schraubzwinge gebunden und 6-mal von dort zur Tischkante und wieder um die Zwinge gewickelt, sodass wir insgesamt 12 Bahnen hatten. Davon haben wir dann jeweils 4 zusammengenommen und mit ungereinigtem Bienenwachs zusammengeklebt (den Klumpen mehrfach über die Sehne führen, das Wachs wird kurz flüssig, erstarrt aber wieder an der Sehne). Dann haben wir die Enden durchgeschnitten und die drei Stränge miteinander verdreht, und zwar so:
Man nimmt etwa die Länge vom Handgelenk zur Zeigefingerspitze + die Länge, die man für die Schlaufe, die man später um das Ende des Bogens legen will, benötigt. Dann beginnt man von dort jedes Band nacheinander vom Körper weg zu drehen und dann zum Körper hin nach hinten zu legen. Nach und nach entsteht so eine dicke Kordel. Hat man das Ende für die Schlaufe fertig gewickelt. Dann nimmt man das Ende, hält es fest und verdreht eines der Enden mit jeweils einem der anderen Stränge, die später die Sehne bilden und dreht beide zusammen vom Körper weg und legt die beiden Stränge nach hinten, nach und nach entsteht so eine etwa doppelt so dicke Kordel, wie die erste, der Rest der ersten bildet eine Schlaufe. Hat man die Enden des kurzen Stranges erreicht, dreht man noch etwas weiter. dann lässt man das Ende von einem Freund festhalten und dreht die drei Stränge einzeln wieder vom Körper weg, aber nur ein wenig. danach legt man das fertige Ende mit der Schlaufe um den Bogen und nimmt etwa 15 cm Abstand vom Ende des Bogens und rechnet noch einmal etwa 10 cm darauf. von dieser Stelle an dreht man die drei Stränge, wie oben beschrieben vom Körper weg und legt sie einzeln nach hinten. Das macht man dann, bis das Ende erreicht ist.
jetzt muss man am Ende nur noch einen Knoten machen und die Sehne ist fast fertig.
(glaubt ihr mir, dass wir da ca. 2 1/2 Stunden dran gesessen haben? Wenn da auch nur ein Fehler beim Drehen drin ist, kann man von da neu anfangen) Zum Schluss muss man aus dem Ende eine Schlaufe ähnlich, wie in Lasso machen. An welcher Stelle genau, und wie groß kann ich nicht sagen, das stellt eher der Fachmann fest...

Das ist einer der 3 Pfeile, die wir gebastelt haben.
Der Schaft wir zunächst an der einen Seite mit einem Anspitzer bis zu einer bestimmten Länge angespitzt. An der anderen Seite wird mit einer Säge ein Ritz gesägt, dort liegt später die Sehne beim Spannen (Achtung, es muss im 90° Winkel zu den Jahresringen gesägt werden, sonst kann die Sehne den Schaft später spalten).
Dann nimmt man einen Zwirn und wachst ihn mit ungereinigtem Bienenwachs (Man kann auch später den Zwirn mit normalem Flüssigkleber behandeln). Dann fängt man oben beim Schaft (mit dem Ritz, also der Nocke) an das Band gegen den Uhrzeigersinn parallel um den Schaft zu legen. (Der Anfang kommt längs zum Schaft, damit die Bahnen diesen festhalten)
Nach etwa 5 Umdrehungen kommen ein paar lockerere Bahnen, sodass man etwa 2 Finger breit Platz hat.
Dann legt man wieder etwa 5 parallele Bahnen. Anschließend nimmt man die Federn
(Diese werden vorher mit Hilfe einer Schablone herausgeschnitten [Wir hatten Putenfedern]. Die genaue Form darf man selber bestimmen. Danach schneidet man am vorderen Ende und hinten ein paar Stückchen ab, sodass von dem stabilen Aufsatz auf den Federn ein Stückchen übersteht.)und fängt an weitere 5 Bahnen parallel nebeneinander über diesen Aufsatz zu wickeln. alle drei Federn sitzen dann schon einigermaßen fest. die drei Federn stehen etwa im 120° Winkel zueinander und die schwarze Feder steht orthogonal (senkrecht) zu den Ritz (der Nocke) des Schaftes (das ist bim Schießen wichtig, da diese Feder nicht an den Bogen entlang gleiten soll, sonst würde sie die Flugbahn verändern.).
Dann wickelt man weiter lockere Bahnen um den Pfeil, zwischen den Federn hindurch. (man kann sie mit einem spitzen Gegenstand leicht trennen und später wieder zusammenstreichen. Zwischendurch sollte man darauf achten, dass die Federn schön gerade liegen nur leicht gegen den Uhrzeigersinn gedreht sind.)
Ist man am Ende angekommen wickelt man wieder etwa fünf Bahnen parallel um den vorderen Kiel der Federn. Anschließend wickelt man sehr locker einige Bahnen bis zum Ende des Pfeils und schiebt diese hoch. Diese lockeren Bahnen hebt man dann leicht an und fädelt das Ende des Fadens hindurch und macht es oben an den Federn fest. Dann wickelt man ganz normal weiter, schön fest und parallel um den Schaft. Dabei wird das Ende automatisch mit festgedreht. Am Ende hat man nur noch eine größere Schlaufe. Wenn man soweit kommt ist das Finale.
Man nimmt das Ende, das in den Federn ist und zieht einmal daran, sodass die Schlaufe in einem Rutsch festgezogen wird. Dabei wird das Wachs leicht flüssig und klebt den Faden dort fest. das Abstehende Ende kann man nun abschneiden. dann ist der Pfeil fertig.
Man sollte es kaum glauben, aber mit etwas Übung macht es sogar richtig Spaß einen Pfeil zu basteln, selbst die Sehne des Bogens würde ich jetzt wohl schneller schaffen, tja Übung macht’s. Wer den Zwirn nicht mit Bienenwachs behandelt hat kann diesen nun mit Flüssigkleber bestreichen und so härten.

Der Armschutz
Nein, den habe ich nicht gebastelt, den habe ich für 20€ gekauft, er sorgt dafür, dass man keine blauen Flecke bekommt, wenn die Sehne mal gegen den Arm schlägt, das Motiv ist der keltische Löwe.


Pfeile (Achtung, viele parallelen zum Bericht im Workshop):

Material zum Pfeilbau:
- Schäfte mit zum Bogen passenden Spinewert (Im Fachhandel kaufen)
- Federn (Roh oder schon geschnitten, auf jedenfalls zwei verschiedene Farben)
- Zwirn, oder ähnlich starker Faden

Spitze (Hier kann wählen, ob sie an die Spitze geklebt, oder geschraubt werden soll, beides hat seine Vorteile. Außerdem Sollte man mit verschiedenen Spitzen nicht auf bestimmte Ziele schießen, da diese sonst schnell in Mitleidenschaft gezogen werden. „Bullettspitzen“ sind ähnlich wie Pistolenkugeln geformt und die wohl gebräuchlichsten und für nahezu alle Ziele geeignet. Spitzen mit einer scharfen Schnittkante sind für Schaumstofftiere, wie sie häufig benutzt werden, ungeeignet, da sie den Schaumstoff zerschneiden, anstatt ihn zu weiten. Wenn man die Pfeile wieder herauszieht hinterlassen Bulletspitzen bei Schaumstofftieren kaum sichtbare Schusslöcher, da sich der Schaumstoff wieder zusammenziehen kann.)

Das Zusammenbauen:
Zunächst müssen die Federn geschnitten werden, es sei denn, man kauft fertig geschnittene Federn.

Man sollte die Federn mittels einer Vorlage und eines Cuttermessers (am besten ein Rollcutter) auf einem ebenen Untergrund schneiden. Federvorlagen kann man sich selbst ausdenken und aus Pappe, oder Holz ausschneiden, oder aus dem Internet laden.

Wichtig: Die Federn immer „von vorne nach hinten“ schneiden. Anders herum biegen sich die Granen mit und der Schnitt wird unsauber. Am Pfeil werden die Granen in Richtung Nock zeigen.

Am besten sollte man sich merken, wenn man aus einer einzigen Feder mehrere Pfeilfedern macht, da die Federn am besten an demselben Pfeil kommen sollten.

Die Schäfte sollte man nun mit einer Nock versehen. Entweder man kauft sich Plastiknocken vom Händler seines Vertrauens, oder man sägt hinten im Pfeil eine Nocke hinein.

Achtung hier: die Nock immer 90° Zur Maserung sägen, sonst spaltet die Sehne den Pfeil von hinten beim Schießen.

Die Nock sollte mindestens so tief sein, dass die Sehne darin verschwindet.

Um den Pfeil wetterbeständiger zu machen kann man ihn mit Leinenöl einreiben, dies sollte man am besten jetzt machen, wenn man die Federn später wickeln will. Wenn man die federn aber kleben will sollte man das Ölen auf später verschieben, da der Kleber auf dem geölten Pfeil schlechter hält.

Wie kommen nun die Federn an den Pfeil?

Wenn man die Federn kleben will sollte man sich auf Lange Sicht ein „Befiederungsgerät“ kaufen, in dem man die Schäfte einspannen kann und die Federn leichter ankleben kann. Ohne dieses Gerät kann man auf gut Glück versuchen zu kleben, wobei das Ergebnis allerdings zu wünschen übrig lassen wird…

Es gibt mittlerweile auch „Fletching Tape“ ein sehr dünner Streifen doppelseitigen Klebebandes, der erstaunlich gut hält. Mit diesem kann man auch Federn an den Schaft kleben, was meist sehr gut gelingt.

Das vordere Ende des Pfeils sollte man aber dennoch mit Zwirn o. Ä. wickeln, da ansonsten die Kiele auf lange sicht das Fleisch von der Hand reißt, über die er geführt wird.

Wenn man den Pfeil komplett wickeln will (das kann auch zur reinen Zierde, oder weil man sich wirklich sicher sein will machen) sollte man oben etwa einen Zentimeter unterhalb der Nock anfangen das ende des Zwirns in Richtung Spitze an den Pfeil zu legen (der Rest führt über die Nock nach hinten weg) dann fängt man an den Zwirn etwa einen Zentimeter unterhalb der Nock einmal um den Schaft zu wickeln. Dann wickelt man Bahn um Bahn dicht aneinander weiter gen Spitze des Pfeils, etwa nach 5 bis 6 Bahnen kann man dann eine oder zwei „Breitere“ Bahnen wickeln, also nicht so dicht aneinander, wie bisher. Dann wickelt man wieder ein paar Bahnen dicht aneinander (Man hat nun unter der Nock ein paar Bahnen, dann ein paar lockere Bahnen, zwischen denen man das Holz sieht und wieder ein paar dichte Bahnen. Das Ende des Zwirns hält sich selbst fest.).

Jetzt kann man die erste Feder nehmen, am besten die „Leitfeder“, die als eine andere Farbe als die beiden anderen Federn hat. Diese Feder legt man nun so auf den Schaft, wie sie später dort liegen soll (achten sie darauf, dass sie im 90° Winkel zur Nock steht!) und wickelt sie mit etwa 2 bis drei Bahnen fest. Dann kann man auf dieselbe Art die beiden anderen Federn befestigen und in lockeren Bahnen (den Zwirn aber fest am Schaft führen) Bis unten zum Kiel wickeln. Hier müssen die Bahnen wieder parallel eng aneinander verlaufen. Hat man einige dieser Bahnen hinter sich und glaub in etwa 8 Bahnen fertig zu sein kann man in weiteren lockeren bahnen, bis zu Spitze wickeln (etwa 8 mal um den Schaft). Dann diese lockeren Bahnen in Richtung Federn zusammenschieben, wo dann 8 Schlaufen entstehen. Nun kann man den Zwirn abschneiden. Das Ende führt man durch alle Schlaufen und macht es weiter oben (z.B. an der Feder) fest. Dann wickelt man die restlichen Bahnen eng und parallel zu Ende. Nun hat man nur noch eine einzige Schlaufe über und das Ende des Zwirn hält sich wieder selbst fest. Nun muss man nur noch einmal am Ende des Zwirns ziehen, damit die Schlaufe verschwindet. Das überstehende Ende des Zwirns nun einfach abschneiden und fertig, die Federn sind am Pfeil.

Den Zwirn kann man mit Flüssigen Kleber (Kinderkleber reicht völlig) einreiben. Dieser härtet den Zwirn aus.

Wenn man Schraubspitzen hat kann man diese nun einfach vorne auf den Pfeil draufdrehen (eventuell das Holz mit einer Zange etwas komprimieren) und darauf achten nicht die Spitze beim ziehen des Pfeils aus dem Ziel ab zu drehen.

Klebespitzen müssen erst von innen etwas mit Sandpapier gereinigt werden. dann muss man mit einem Anspitzer den Schaft vorne zuspitzen und möglichst mit einem zwei Komponentenkleber die Spitze auf den Schaft kleben.

Bögen: Für den Bogenbau besitze ich bei weitem nicht genug Erfahrung und verweise deshalb an dieser Stelle auf die Webseite www.fletchers-Corner.de