Aventurisches Liedgut

Anmerkung

[ Nach Oben ]

Der Rhythmus der Verse erschließt sich mühelos demjenigen, der sich mit der zugehörigen Melodie vertraut macht. Mit Ausnahme von „El Harkirs Braut“ korrelieren sämtliche Texte zu einer dem Irdischen entstammenden Originalversion. Titel und Komponisten sind jeweils dem Text zugeordnet.

Stefan Würstlin

Zum Geleit

[ Nach Oben ]


Bor di Lano, geboren 999 n. BF als Borian Zimmermann im Granduqario Meridiana, stammt aus einfachsten Verhältnissen. Den Vater kennt man nicht. Ein enges Verhältnis verbindet Bor dagegen mit der Mutter, einer wandernden Bardin: Sobald er laufen kann, tritt er mit ihr zusammen in meridianischen Kneipen auf und begleitet sie mit kindlichem Gesang. Die stolze Mutter wiederum unternimmt jegliche Anstrengung, um dem Jungen, dessen Talent sie als überragend erkennt, eine adäquate Ausdehnung angedeihen zu lassen. Bor erlernt verschiedene Instrumente und reist im zarten Alter von vierzehn Jahren ins Liebliche Feld, um bei maître Rahjoman Gincastello in die Lehre zu gehen. 1016 n. BF kehrt der junge Mann, der aus seinen radikalen politischen Ansichten keinen Hehl macht, zurück ins Königreich am Kap... und nimmt die Hauptstadt im Sturm. Bor di Lano gilt heute als herausragendster Barde am Kap. Rahjoman Gincastellos aktueller Besuch unterstreicht nicht nur die künstlerische Wertschätzung, die der Brabaker mittlerweile weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus genießt, sondern verschafft darüber hinaus sowohl dem älteren wie dem jungen Barden einen unerhörten kreativen Schub, dessen Ergebnis – eine geballte Ladung ungemein packender und profunder Texte - in vorliegenden Band der Öffentlichkeit unterbreitet wird. Konzerte, die zumeist in Bors brabaker Stammkneipe, dem „Dreckspatz“ stattfinden, sind regelmäßig bis auf den letzten Platz ausverkauft. Die Karten teilen die Stammgäste unter sich auf; wer von auswärts kommt, geht leer aus. Im Bemühen, den im gesamten Königreiche angesiedelten Anhängern modernen Liedguts gerecht zu werden, planen Bor di Lano und Rahjoman Gincastello nun eine gemeinsame Tour durch die wichtigsten Orte der brabaker Provinz. Morisca de Mysobfurten
Brabak, im Boron 1026 n. BF

Weitere Informationen

derisch:
Bor di Lano, Barde: geboren 999 n. BF als Borian Zimmermann in Meridiana / Königreich Brabak

Rahjoman Gincastello, Barde: geboren 994 n. BF als Ludovigo Günzburg in Belhanka / Horasreich, zur Zeit in Brabak lebend

irdisch:
sämtliche Texte: Stefan Würstlin, Stuttgart

Aus den Schatten

[Nach Oben]


BORons Hand, die riet mir gut
Hoffnung lass’ fahren und Mut
Ich konnte es nicht tun
und griff zu den Waffen

Refrain
Von Al’Anfa pfeift der Wind
Über Gräbern heult der Wind
doch hilft uns Kamaluq

Mein Dorf wurde ganz verbrannt
Den Bruder schleppt’ man außer Land
Vater, Mutter tot
Die Schwester liegt in Ketten

Wurd’ verkauft wie ein Stück Vieh
Das verzeih’ ich ihnen nie
Mein Leben lang
werd’ ich des Schmachs gedenken

Refrain
Über Gräber heult der Wind
Über Moha Mann, Frau, Kind
Wir treten aus den Schatten

Den Aufseher ich erschlug
weil ich die Schande nicht ertrug
und Kamaluq
bewahrt’ mich vor den Hunden

Hab und Gut verloren sind
Hab’ verloren Frau und Kind
doch Freunde überall
Die Sklaven steh’n mir bei

Refrain
Über Gräber heult der Wind
Über Moha Mann, Frau, Kind
Wir treten aus den Schatten

Ein Greis hat uns nachts versteckt
Morgens wurde er entdeckt
Im Speicher seiner Farm
Er starb mit einem Lächeln

Gestern war’n wir noch zu drein
Heute abend ich allein
weiter zu gehen
so lang’ die Füße tragen

Refrain
Über Gräber heult der Wind
Über Moha Mann, Frau, Kind
Wir treten aus den Schatten

BORons Hand, die riet mir gut
Hoffnung laߒ fahren und Mut
Ich konnte es nicht tun
und griff zu den Waffen

Refrain
Von Al’Anfa pfeift der Wind
Über Gräbern heult der Wind
doch hilft uns Kamaluq
Und wir treten aus den Schatten...


Text und Melodie derisch: Bor Di Lano
Melodie irdisch: Le partisan (from The Shadows) / Leonard Cohen

sw 2003

Ballade von Hesindiane Helms

[ Nach Oben ]


Als ich im Süden ankam
war ich gerade mal fünfzehn
wollte mit meiner Freundin
Aventuriens Mittag seh’n

Wir kannten weder arge List
noch Lug noch Trug noch Schmerz
und schenkten stets mit Kindsgemüt
ein jedem unser Herz

In Hafen von Al’Anfa
traf das Schiff frühmorgens ein
Das Praios- Auge tauchte
den Koloss in güld’nen Schein

Felsen aus Obsidian
heller Sand wie Adamant
Der Silberberg gar aus Kristall
raubt’ uns wohl den Verstand

(Refrain)
Lala Lala
Lala Lalai
Lala lala
lala lala
Lalala lalai
Al- Anfa, Du
Stadt ohne Herz
Du bietest Pein
bereitest Qual
Du schenkst nur Schmerz

Wir bestaunten die Fassade
Viel weiter sah’n wir nicht
denn was hinter der Fassade liegt
das scheut das Tageslicht

Froh’n Muts, mit vollem Beutel
das Kleid aus feinstem Bausch
die Welt liegt uns zu Füßen
dachten wir in uns’rem Rausch

Die Al’Anfaner boten uns
gar freundlich Dienste an
und führten uns gleich in den Schlund
wo man PHEx ehren kann

Das Würfelspiel ist einfach
die Regeln zu versteh'n
Hast Du ein gutes Händchen
dann kann Dir nichts gescheh’n

Refrain
Lala Lala
Lala Lalai
Lala lala
lala lala
Lalala lalai
Al- Anfa, Du
Stadt ohne Herz
Du bietest Pein
bereitest Qual
Du schenkst nur Schmerz

Ein gutes Händchen hat’ ich nicht
Ich kämpfte um mein Gold
Am Abend räumt’ ich meinen Platz
denn PHEx war mir nicht hold

Morgens noch mit Geld und Mut
am Mittag ging’s uns fein
am Abend war’n wir mittellos
So weit zum schönen Schein

Des Lebens harte Schule
zeigt’ uns den ersten Schritt
Ohne Geld gibt es kein Zimmer mehr
kein Essen, nur ’nen Tritt

Und zwar in den Allerwertesten
Der schmerzte sehr beim Geh’n
Mit dem Geld ist auch die Würde weg
gab man uns zu versteh’n

(Refrain)
Lala Lala
Lala Lalai
Lala lala
lala lala
Lalala lalai
Al- Anfa, Du
Stadt ohne Herz
Du bietest Pein
bereitest Qual
Du schenkst nur Schmerz

Es gab noch viel zu lernen
Es wich der Nacht das Licht
und das Gesetz der Straße
nahm uns nun in seine Pflicht

Wohl baten wir um Hilfe
doch ein jeder jagt’ uns fort
Nur unter einer Brücke
da ließ man uns vor Ort

liegen arm und hoffnungslos
die Mägen öd’ und leer
suchten Borons Trost im Schlafe
doch Boron gab uns mehr

Wir waren nur Gesindel
doch das Kleid aus feinem Bausch
Die and’ren trugen Lumpen
und bestanden auf dem Tausch

(Refrain)
Lala Lala
Lala Lalai
Lala lala
lala lala
Lalala lalai
Al- Anfa, Du
Stadt ohne Herz
Du bietest Pein
bereitest Qual
Du schenkst nur Schmerz

Ein Kerl kam her und zückt’ den Dolch
und führt’ den ersten Stich
Doch meine treue Freundin
warf sich zwischen ihn und mich

Ins Herze traf sie die Klinge, sie
sah nicht den nächsten Tag
In ihrem roten Blute
sie am Hanfla- Flusse lag

Der nächste Streich verfehlt’ mich knapp
Ich hielt mich nicht lang’ auf
durch Al'Anfas Gassen hetzte ich
dem Leben galt mein Lauf

Das nackte Leben blieb mir wohl
doch meine Freiheit nicht
Man setzt’ mich fest, verkauft’ mich gleich
beim nächsten Morgenlicht

(Refrain)
Lala Lala
Lala Lalai
Lala lala
lala lala
Lalala lalai
Al'Anfa, Du
Stadt ohne Herz
Du bietest Pein
bereitest Qual
Du schenkst nur Schmerz

In Ketten auf Plantagen
wie all’ die Mohaha
nag ich allhier am Hungertuch
Schon lange bin ich da

Alle Gelenke schmerzen sehr
die Sinne stumpfen ab
denn Peitschenhiebe treiben mich
vom Grauen bis zum Grab

Ich weiß, wenn meine Kraft versiegt
im nahen Dschungelfluss
gewährt man mir ein nasses Grab
Piranhas zum Genuss

Weder Tränen noch ein Abschiedsgruß
ganz und gar unbeweint
kein Namen und kein Boronsrad
mit den Lieben unvereint

(Refrain)
Lala Lala
Lala Lalai
Lala lala
lala lala
Lalala lalai
Al- Anfa, Du
Stadt ohne Herz
Du bietest Pein
bereitest Qual
Du schenkst nur Schmerz

Doch wenn sie sich einstmals erhebt
die Seele ohne Last
und auf Golgaris Schwingen reist
zu ihrer letzten Rast

die Freundin seh’ ich wieder dann
in der Götter Lichtrevier
Unser Groll ist nicht vergessen
und daher singen wir:

Refrain
Al'Anfa, Du
Stadt ohne Herz
Du bietest Pein
bereitest Qual
Du schenkst nur Schmerz
Oh, Al'Anfa
Doch Dein Vergeh’n
erregt der Sklaven Hass
Und vor göttlich’ Zorn
wirst Du niemals besteh’n
Oh, Al'Anfa
Doch Dein Vergeh’n
erregt der Sklaven Hass
und vor göttlich’ Zorn
wirst Du niemals besteh’n

Text und Musik derisch: Bor di Lano & Rahjoman Gincastello
Melodie irdisch: “the Boxer” / Paul Simon

sw 2002 / 3

Belkelels Versuchung

[ Nach Oben ]


Wie ein Herz, das schwach nur schlägt
wie ein Mann, der Erzdämonen
sich ausgeliefert und geprägt
ist von diesem Frevel für Äonen
wie SUMUs Leib, der niemals neu
vom wilden Los einstmals gemeuchelt
Ein Namenloser, den die Reu’
quält und doch von ihm geheuchelt

Ich sehnt’ mich stets nach Dir
lernte Dich als Kind schon lieben
seit einem Jahr gehörst du mir
und hast mich jetzt dennoch vertrieben
wie SUMUs Leib, der niemals neu
vom wilden Los einstmals gemeuchelt
Ein Namenloser, den die Reu’
quält und doch von ihm geheuchelt

Im Dunklen such’ ich Deine Hand
die gestern schmählich mich verlassen
trotz RAHjas Gunst und TRAVias Band
will ich Dich von jetzt an hassen
wie SUMUs Leib, der niemals neu
vom wilden Los einstmals gemeuchelt
Ein Namenloser, den die Reu’
quält und doch von ihm geheuchelt

Text und Melodie derisch: Rahjoman Gincastello
Melodie irdisch: „le cœur volcan“ / Julien Clerc

sw 2003

Brabak ist unser

[ Nach Oben ]


Brabak gehört Dir
Brabak gehört mir
vom tiefen Dschungel bis an den Südpier
H’Rabaal im Firun
Sturmkap im Praios
Dies Land, das ist für Euch gemacht

Am Mysob entlang
führte mich mein Gang
Ich sah die Fischer
mit reichem Fischfang
grüne Reisfelder
goldene Ähren
Dies Land, das ist für Euch gemacht

Auf allen Wegen
PERaines Segen
nähret die Völker
mit EFFerds Regen
zu Ehren PHExens
RAHja zuliebe
Dies Land, das ist für Euch gemacht

Alle hienieden
leben im Frieden
ist doch ein jedem
dies Land beschieden
Moha und Thorwal
Achaz, Mestize
Dies Land, das ist für Euch gemacht

Text und Melodie derisch: Bor Di Lano
Melodie irdisch: „This Land Is Your Land“ / Woody Guthrie

sw 2003

Brabaker Mädchen – Zyklus: Meeresjungfrau

[ Nach Oben ]


Geweihte Gefährtin
mit Deinem Doppelkinn
und üppigen Polstern
verwirrest Du meinen Sinn

Nie warst Du untertan
menschlichem Bräutigam
Du standest nur im Bann
der launischen Gottheit

Drum widme ich Dir
des Liedes Zier
fürcht’ ich zu freveln
in männlicher Gier

Stürm’ also Du heran
woge bis ich sodann
Dir bringe den Rondrian
geweihte Gefährtin

(gewidmet: Efferdiane Truckenbrodt, Gefährtin von Wind und Wogen)

Text und Melodie derisch: Bor Di Lano & Rahjoman Gincastello
Melodie irdisch: „Lady Jane“ / Mick Jagger & Keith Richards

sw 2003

Brabaker Mädchen – Zyklus: Moha

[Nach Oben]

Du Waldmenschen- Maid
Ich liebe Dich seit
Du hier erschienen
gedeiht mir der Neid

Erlöse mich nun bald
Du Gerte an Gestalt
Verfahre mit Gewalt
mit meinem Bestreben

das mich gebannt
und unverwandt
mein Herz verwüstet
mit heftiger Hand

Zügel und Ebers Zaum
seh’ Dich in schwarzem Raum
Erklär’ mir meinen Traum
Du Waldmenschen- Maid

(gewidmet: Istima Tonko, medica und Seelenheilkundlerin)

Text und Melodie derisch: Bor Di Lano & Rahjoman Gincastello
Melodie irdisch: „Lady Jane“ / Mick Jagger & Keith Richards

sw 2003

Brabaker Mädchen – Zyklus: Opfer

[Nach Oben]

Sylphurische Maid
Ich liebe Dich seit
Dir die Freiheit genommen
ist mir großes Leid

Zum Vater flehe ich
lass er uns nicht im Stich
PHExen erlöse Dich
aus Deinen Ketten

Geyerskijs Meute
hält Dich als Beute
doch Dukaten gereichen
den Armen zur Freude

Sei Du des Volkes Glück
Über des Todes Brück’
kehr Du zu uns zurück
sylphurische Maid

(gewidmet: príncipesa Karianna de Sylphur)

Text und Melodie derisch: Bor Di Lano & Rahjoman Gincastello
Melodie irdisch: „Lady Jane“ / Mick Jagger & Keith Richards

sw 2003

Brabaker Mädchen – Zyklus: Stute

[Nach Oben]

Kind aus Narranoia
bist mir nicht geheuer
Dein lasziver Gang
entfachte mein Feuer

Du stolze Reiterin
Dich als Begleiterin
wünsche ich weiterhin
auf nächtlichen Pfaden

Du schöne Stute
Dir halt ich zugute
daß Du Dich uns zeigst
mit gutem Mute

Doch ich als Bauernsohn
spüre der Göttin Hohn
wie eine Dornenkron’
Du bist unerreichbar

Du Tochter auf Reise
Du fliehst still und leise
will Dich gern begleiten
in neue Kreise

RAHja sei Du für mich
gib Dich nicht zimperlich
comtessa unter’m Strich
Kind aus Narranoia

(gewidmet: comtessa Adaque de Sylphur- Narrano)

Text und Melodie derisch: Bor Di Lano & Rahjoman Gincastello
Melodie irdisch: „Lady Jane“ / Mick Jagger & Keith Richards

sw 2003

Bruder Caïman

[Nach Oben]

(Tod im marassou)

Als mein Papa starb
war ich g’rad drei
Ich erinner’ mich nur
an Mordsgeschrei
an ’ne Leich ohne Kopf
und ’nen ganzen Eimer voll Blut

Es war ’n Caïman
oder nein, die Legion
vielleicht ein Achaz
Doch ich weiß schon
für weiße Teufel zählt Leben
im marassou gerade wie Dreck

Refrain
Die Sonne steigt hoch
die Hitze drückt schwer
kein Windhauch sich rührt
die Gedanken sind leer
der marassou lockt
betörend mit moderndem Duft

Meine Schwester heult’
Ich steh’ meinen Mann
Für die Kleinen und Ma
tu’ ich, was ich kann
in dem Dorf ohne Pa
unter brennender Sonne im Schlamm

Der Achaz und ich
wir sind uns ganz eins
Er frißt, was er kriegt
und was ich fang’, ist meins
Nicht Streit gibt ’s noch Haß
unter all den Völkern im Sumpf

Refrain
Die Sonne steigt hoch
die Hitze drückt schwer
kein Windhauch sich rührt
die Gedanken sind leer
der marassou lockt
betörend mit moderndem Duft

Da! In flirrender Luft
Ich hab’ ihn geseh’n
Ein Weißer am Ufer
Er ahnt nichts von dem
was der marassou birgt
Still den Bogen halt’ ich gespannt

Von der Sehne gezielt
der Pfeil entschnellt
schlägt ein in’s Herz
Der weiße Teufel, er fällt
Wie ein Baumstamm schwimmt
Bruder Caïman gemächlich herbei

Refrain
Die Sonne steht hoch
die Hitze drückt nieder
kein Windhauch sich rührt
und schwer sind die Glieder
vom marassou lockt
Schmeißfliegen schillernder Schwarm

So ist endlich getilgt
die Schuld des Blutes
Das Opfer gebracht
kehr’ ich guten Mutes
zu den meinen zurück
von alter Last nunmehr befreit

Und tret’ ich dereinst
vor Retons Gericht
offenbare ich alles
Ich scheue mich nicht
und zeig’ meine Seel’
die von Frevel und Schand’ sich frei weiß

Refrain
Die Sonne steigt hoch
die Hitze drückt schwer
kein Windhauch sich rührt
die Gedanken sind leer
der marassou lockt
betörend mit moderndem Duft

Den Sphärenfluß querend
in des BORon Kahn
fahr ich dann hinüber
zu Bruder Caïman
zu Schwester Achaz
in des Sumpflers verheißenes Land

Nicht ein weißer Teufel
weder Hunger noch Not
erwartet mich dort
weder Schwüle noch Tod
nur Friede und Freud’
und seliger Ahnen Kreis

Refrain
Die Sonne steht hoch
die Glieder sind schwer
kein Windhauch sich rührt
die Gedanken sind leer
Geborgenheit lockt
in SUMUs ewigem Schoß

Text und Melodie derisch: traditionell / Bor Di Lano
Melodie irdisch: „A Boy Named Sue“ / Shel Silverstein

sw 2002

Deren - Dämmerung

[Nach Oben]

(Madamal- Kind)

Im Finstern lagen wir und zitterten
vor Kälte nackt und bloß
Wir hofften auf ein Vorzeichen von
den Göttern mächtig und groß
Doch Rettung war fern und das Verderben nah
und so blieben wir hoffnungslos

Träumt schön weiter, Ihr Geknechteten
in SUMUs ew’gem Schoß
Nichts bleibt Euch endlich als ein kühles Grab
Nichts ändert Euer Los

Rot wie Kupfer sehe ich auf hoher See
ein Gefährt, das Wellen besiegt
durch der Zwölfen Gnade zu uns gesandt
das Brabak entgegen fliegt
Die Harpyen Flagge knattert verheißungsvoll
die Entscheidung bei uns liegt

Erwachet nun all’ ihr Geknechteten
weil die Gerechtigkeit obsiegt
Erwachet nun all’ ihr Geknechteten
weil die Gerechtigkeit obsiegt

Seht, silberhell das Schiff im Hafen liegt
’s ist des Madamales Kind
Es fordert nun das Volk sein Recht
und der Veränderung Sturmwind
Man tanzt überall und man frohlockt
weil wir neu geboren sind

Hoch schlägt das Herz und das Auge glänzt
vor Freude tränenblind
Hoch schlägt das Herz und das Auge glänzt
vor Freude tränenblind

Da kreuzt ein güld’nes Schiff auf dem Mysob
gegen Hoffnungslosigkeit
hat gebrochen die Macht der Grandenclans
und dem Volke gebracht Gleichheit
Der Stumme spricht und der Schwache steht auf
im Namen der Brüderlichkeit

zu brechen das Joch, zu beenden die
Unterdrückung, derer wir leid
zu sprengen die Ketten, denn einem jedem gebührt
Würde und Freiheit

Freunde merkt auf: Welch stolzes Schiff ist dies
das herbeigefahr’n so schnell
zerteilend die Gischt, die Farben so bunt
die Segel gebläht und hell
Entspringt es der Kraft, die in uns liegt und
der Zwölfe mächt’gem Quell

Sprieße nun heitere Zufriedenheit
an Haß und Elend Stell’
Beglücke uns göttliche Gerechtigkeit
an der alten Sünden Stell’

Text und Melodie derisch: Bor di Lano
Melodie irdisch: „After The Gold Rush“ / Neil Young

sw 2002/ 03

El Harkirs Braut

[Nach Oben]

Stumm und dumm hieß meine Regel
ein Lächeln um die Lippen
Lang’ harrte ich der roten Segel
jenseits des Kappes Klippen

Klein und rechtlos zapft' ich Altbier
ertrug mit Lächeln Lügen
Ein Schiff erwartet’ ich am Pier
sehnsüchtig über Krügen

Schwach, verwunschen an dem Orte
belacht von jedermann
Ich hoffte lang auf Zauberworte
doch keines löst’ den Bann

Taub und tumb bracht’ ich den Braten
und lächelte gemein
Acht Masten, hat man mir verraten
acht Masten soll’n es sein

Blind und blöd’ spült’ ich die Becher
still feixend - weil ja einerlei
Ich ließ sie zechen, diese Zecher
Vom Hafen tönt Geschrei

Schlichte Torheit sah Euch prassen
Ich hab’ das Lächeln satt
In Jahren lernte ich Euch hassen
und heut’ noch fällt die Stadt

Arme Einfalt ließ sie geizen
ein Grinsen im Gesicht
Euch allen wird man bald einheizen
zu Euch die Rotze spricht

Stumm und dumm, doch nicht mehr lang’
verspottend Sklavenlohn
Das Schicksal geht nun seinen Gang
Die Rächer nahen schon

Rasch und grausam sollt Ihr leiden
verlieren Euren Schatz
Lernet nun Euch zu bescheiden
im Grab mit wenig Platz

Nicht stumm noch dumm seh’ ich Euch rennen.
Ich lache, weil jetzt Köpfe fallen
Wem soll’n wir bloß das Haupt abtrennen
Da sage ich natürlich:

allen

Text und Melodie derisch: Bor Di Lano
Melodie irdisch: keine
Text irdisch: inspiriert vom Lied „Seeräuber- Jenny“ aus Bert Brechts „Dreigroschenoper“

sw 2001/ 03

Fluchtpunkt Brabak

[Nach Oben]

gesprochen: auf nach Brabak

Eins zwei drei vier
siehst Du dort das Schiff am Pier
fünf sechs sieben acht neun und zehn
an Bord wir geh’n

Refrain
bam bam bam
Anker hoch
bam ba- bam
Taue klar
bam ba- bam
Schotten dicht
bam ba- bam
nun wird es wahr

Grün blau schwarz rot
da verdient man gutes Brot
gelb lila arange braun und weiß
Rum gibt’s satt und Reis

Refrain
bam bam bam
Anker hoch
bam ba- bam
Taue klar
bam ba- bam
Schotten dicht
bam ba- bam
nun wird es wahr

A be ce de
das sturmumtoste Kap ich seh’
eh eff ge ha i jot und ka
gleich sind wir da

Refrain
bam bam bam
Anker hoch
bam ba- bam
Taue klar
bam ba- bam
Schotten dicht
bam ba- bam
nun wird es wahr
gesprochen: auf nach Brabak
auf geht’s nach Brabak
gesprochen: Brabak am Kap
auf geht’s nach Brabak
gesprochen: Brabak am Kap
auf geht’s nach Brabak
gesprochen: Brabak am Kap
auf geht es nach Brabak
auf geht’s nach Brabak
gesprochen: Brabak am Kap
auf geht’s nach Brabak
gesprochen: Brabak am Kap
auf geht’s nach Brabak
gesprochen: Brabak am Kap
auf geht es nach Brabak
etc.
Text und Melodie derisch: Bor Di Lano
Melodie irdisch: „All Together now“ / John Lennon & Paul McCartney

sw 2003

Gesucht

[Nach Oben]

Werd’ gesucht in Salzerhaven
Werd’ gesucht auch in Salza
Werd’ gesucht in Keft und Festum
Werd’ gesucht in Thalusa

Werd’ gresucht in Prem und Xorlosch
Werd’ gesucht auch in Tuzak
Werd’ gesucht im weilden Kezzhara
Werd’ gesucht in Yol- Gurmak

Man sucht mich in Alt- Bosporan
und ich werd’ gesucht imSchlund
Ich werd’ gesucht im Orkendorf
unlängst auch in Meilersgrund

Ich werd’ gesucht am großen fluß
und am Mahnadiknie
Werd’ gesucht an Born und Walsach
und doch findet man mich nie

Werd’ gesucht in beiden Tobrien
Werd’ gesucht in Almada
Man sucht mich auch im Güldenland
doch ich bin schon nicht mehr da

Werd’ gesucht von Dexter Nemrod
Werd’ gesucht von Borons Hand
Werd’ gesucht vom zweiten Finger
doch ich bin schon außer Land

Werd’ bekämpft mit Steckbrief und Verrat
Werd’ bekämpft von Praioti
Werd’ bekämpft mit Geld und Lug und Trug
Und selbst mit Schwarzmagie

Man säh’ mich gern in Ketten
tief im Kerker von Wehrheim
oder als Gefangenen
auf der Burg von Ilmenstein

Man jagt mich mit Paktiererei
treibt mich mit Waffen fort
doch ist auch Henkerswerk getan
weil’ ich immer noch vor Ort

Denn ich bin überall und nirgends
nie zu seh’n, hab’ keinen Duft
Hände können mich nicht fassen
doch ich liege in der Luft

Man stellt mich unter Kirchenbann
Man geht vor mit Zaubermacht
Borbarad, der hat mich wegbeschwor’n
doch das hat ihm nichts gebracht

Helme Haffax graut des Nachts vor mir
Honak wünscht, ich wäre tot
Jedesmal, wenn ich des Weges komm’
sieht Amene Horas rot

Man schimpft mich einen Störenfried
und manchmal Atheist
uuweilen einen Elfenbalg
und dann wieder Anarchist

Doch wo dem Volk die Rechte feh’n
da stehe ich bereit
Kürzlich erst in Mühlingen
da war es für mich Zeit

Ja, meine Stimme hört man wohl
ganz gleich an welchem Strand
und meinen Trost, den schätzt man sehr
in der Stadt und auf dem Land

Ihr werdet mich bald wiederseh’n
denn die Waffen streck’ ich nie
und alle Völker lieben mich
denn ich heiß De- mo- kra- tie

Ihr werdet mich bald wiederseh’n
Denn die Waffen streck’ ich nie
Und alle Völker lieben mich
Den ich heiß De- mo- kra- tie

Text und Melodie derisch: Bor di Lano
Melodie irdisch: „Wanted Man“ / Bob Dylan

sw 2002

Lied von der Republik

[Nach Oben]

Ein zwölfgottgefälliges Leben
In Würde fordern wir
Doch der Adel will es nichts geben
wie geblendet von seiner Gier
Brüder, Schwester, wachet auf
Zwölfgötter, steht uns bei
Und droht uns auch Untod
ergeben wir uns nicht
PRAios führt uns ans Licht

Wir wollen nun nicht mehr schmachten
unter’m Joch und in Armut
Doch die Reichen der Zwölfe nicht achten
Es soll fließen gerechtes Blut
Brüder, Schwester, wachet auf
Zwölfgötter, steht uns bei
Und droht uns auch Untod
ergeben wir uns nicht
PRAios führt uns ans Licht

Wir lieben das Recht und die Republik
die allein uns Freiheit gibt
Gegen uns marschieren Armeen
doch ziehe mit, wer Freiheit liebt
Brüder, Schwester, wachet auf
Zwölfgötter, steht uns bei
Und droht uns auch Untod
ergeben wir uns nicht
PRAios führt uns ans Licht

Text und Melodie derisch: Bor di Lano
Melodie irdisch: „la Marseillaise“ / Rouget de Lisle

sw 1998 / 2003

Meriedianische Moritat

[Nach Oben]

Refrain
Es war das Wort des Priesters
mit dem die Geschichte begann
mit der Entscheidung der Maid
die sich hingab dem Mann

Der liebt’ sie so herzlich
doch als ihm bekannt
daß sie ihn verlassen
verlor er fast den Verstand
Er weint wie ein Kleinkind
heult wie ein Grimmwolf
jault wie ein Schakal
und sattelt den Rappen
im Licht des Madamal

Refrain
Es war das Wort der Liebe
mit dem die Geschichte begann
ein Spiel mit dem Feuer
und dem hageren Mann

Refrain
Oh, meid ihn
Blick nicht hin
Er geht vor die Hunde
Er reitet von Ort zu Ort
Oh, laß ihn
vorbei zieh’n
vielleicht in ’ner Stunde
Ja, manchmal reitet er fort

Der hagere Fremde
aus Ardaron, Rhinnal
den der Kummer verzehrt
fand abends im Dorfe
von einer Kneipe ein
blütenrein weißes Pferd

Seine Maid hielt die Hand
des anderen Mannes, dessen
Augen versprechen ihr Heil
Der hagere Fremde
erschlug alle beide
mit dem zwei- schneidigen Beil

Den feurigen Rappen
reitet der Fremde
die Stute er bei sich behält
Sie ist ihm mehr wert
Als sein eigenes Leben
Nicht aufzuwiegen in Geld

Refrain
Oh, meid ihn
Blick nicht hin
Er geht vor die Hunde
Er fliehet von Ort zu Ort
Oh, laß ihn
vorbei zieh’n
vielleicht in ’ner Stunde
Ja, manchmal reitet er fort

Die reinweiße Stute
die das Mädchen geritten
hütet er wie sein Kind
Der Schimmel erinnert
an verlorene Liebe
die niemals zurück er gewinnt

Der hagere Fremde
trifft ein in der Stadt
’s ist zur Abendzeit
Zwischen den Schenkeln
Den feurigen Rappen
und die weiße Stute zur Seit’

Eine dralle Blondine
aus Sylphur, Sylphuria
setzt sich hin zu dem Mann
Er schenkt ihr Dukaten
und lädt sie zum Trinken
doch lächelt sie niemals an

Die blonde Frau zuckt
zurück vor dem Rappen
und dessen wildem Gewieh’r
doch nicht aus den Augen
läßt sie die Stute, die milde
RAHja gereichte zur Zier

Refrain
Oh, meid ihn
Blick nicht hin
Er geht vor die Hunde
Er fliehet vor Ort zu Ort
Oh, laß ihn
vorbei zieh’n
vielleicht in ’ner Stunde
Ja, manchmal reitet er fort

Die dralle Blondine
aus Sylphur, Sylphuria
sieht nicht das Verhängnis, das droht
Jetzt streckt sie die Hand
nach der weißen Stute, da
schlägt der Fremde sie tot

Der hagere Fremde
aus Ardaron, Rhinnal
suchet ein Ende der Pein
Wüst ist sein Leben
unfroh und leer und
mutterseelenallein

Der Tempel der RAHja
hält offen die Pforten
für jede Seele, die liebt
Es spendet die Göttin
Erlösung und Trost
jedem, der ihr sich hingibt

Der hagere Fremde
aus Ardaron, Rhinnal
der nach Vergebung strebt
sinkt auf die Knie und
vor dem Standbild der Göttin
voll Hoffnung die Augen erhebt

Refrain
Oh, meid ihn
Blick nicht hin
Er geht vor die Hunde
Er flüchtet von Ort zu Ort
Oh, laß ihn
vorbei zieh’n
vielleicht in ’ner Stunde
Ja, manchmal reitet er fort

Refrain
Es war das Wort des Priesters
und die Geschichte begann
Mit dem Ring eines Mädchens
Das sich hingab dem Mann

Text und Melodie derisch: Rahjoman Gincastello
Melodie irdisch: „Time of the Preacher“ , „Red Headed Stranger“ / Willie Nelson

sw 2003

Mizirion drei

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Mizirion drei ist ein freundlicher Kerl
aber nicht einer bei Hof hört ihm zu
Mizirion drei ist ein freundlicher Kerl
doch die Granden lassen ihn nicht in Ruh’
Irgendwann sag ich ihm, daß ich ihn mag
aber dazu brauch ich einen Termin
Mizirion drei ist ein freundlicher Kerl
und irgendwann geh’ ich doch zu ihm hin
Ja, irgendwann geh’ ich doch zu ihm hin

Text und Melodie derisch: Bor di Lano
Melodie irdisch: „Her Majesty“ / John Lennon & Paul McCartney

sw 2002

Offener Brief an Tar Honak, Al- Anfa

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Offener Brief an Tar Honak, Al- Anfa

Allerwertester Honni
Ich schreib Dir ’nen Brief
weil ich bin der Meinung
Du liegst ziemlich schief

Geld hast Du wie Scheiße
das räum’ ich gern’ ein
doch Scheiße ist Scheiße
selbst mit gold’nem Schein

Adamanten sind schön
und Reichtum und Pracht
und Gold schürft der Sklave
so lange er’s macht

Aber er macht’s nur so lange
wie er’s eben muß
und dann sag ich Dir eins:
Du kriegst noch Verdruß

Du hast Deine Garde
die Armee und die Hand
und dann denkst Du daß
keiner mehr aufmuckt im Land

Doch die Macht ist beim Volke
und Dir nur gelieh’n
Nun paߒ mal schön auf
den Zahn will ich zieh’n

Die Armen, die sehen
was ihnen entgeht
und sie wissen so langsam
wo der Wind herweht

Jetzt hol mal tief Luft
Es riecht gar nicht gut
Es brodelt und dampft
g’rad wie adliges Blut

Das Volk spannt die Muskeln
Die Rache ist mein
sagt der Moha, der Sklave
denn das darf nicht sein

daß der Reiche nicht weiß
wohin mit dem Geld
und der Arme nur bettelt
und vor Hunger umfällt

Die Zwölfe erblicken
Dein Treiben mit Graus
für Dich und die Deinen
läuft die Zeit nun bald aus

Da nützt kein Geheule
kein Klagen, kein Flennen
Du brauchst nicht zu warten
Du darfst jetzt schon rennen

Doch renn’ wie Du willst
am Ende ist’s gleich
Dein Platz ist gesichert
im dämonischen Reich

Die Stadt, die wird brennen
Du wirst jammern und schrei’n
in Schutt und in Asche
das, was ehemals Dein

Es jubeln die Sklaven
die Völker gemeinsam
Die Tyrannis getilgt
der Tyrann endlich einsam

wenn Du schließlich hängst
und verrottest bei Toten
und vergessen die Fratze
von Al’ Anfas Despoten

Text und Musik derisch: Bor di Lano
Melodie irdisch: “Talking Union” / Pete Seeger

sw 2002

Ohne Plan

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Ohne Plan und unrasiert
vor ihrer Tür’
Wen seh’ ich drin
ganz unverhofft
Einen Elf: Ein Kerl wie der
der legt sie alle flach
Das trifft mich wie ein Schlag
Also, das haut mich um
Ich ziehe ab
ohne Rat und hoffnungslos
Am Rand des Boronfelds
spring’ ich von Grab zu Grab
ohne Plan den Weg entlang
Hör’ ich da Belkelels Rat
Frau’n! Alle ähneln sich
und auf diese pfeife ich

Ohne Plan und unrasiertv vor ihrer Tür’
Wen seh’ ich drin
Ganz unverhofft
Einen Elf: Ein Kerl wie der
der legt sie alle flach
Das trifft mich wie ein Schlag
Also, das haut mich um
Ich ziehe ab
ohne Rat und hoffnungslos
Am Rand des Boronfelds
spring’ ich von Grab zu Grab
ohne Plan den Weg entlang
Hör’ ich da Belkelels Rat
Unverhofft...“

Text und Melodie derisch: Rahjoman Gincastello
Melodie irdisch: „par hasard et pas rasé“ / Serge Gainsbourg

sw 2002

Ohne Plan

[Nach Oben]

Seit ich ein kleiner Junge
erzählte man von Dir
als Felsen in der Brandung
standest Du allhier
verteidigtest die Hauptstadt
und jeden kleinen Ort
Mit Mut, Faust und Lanze
triebst Du al’Anfa fort

Des Nachts im finster’n Dschungel
standest Du Deinen Mann
Du schützstest unser Leben
wie nur ein Held es kann
ohne Freud’ doch ohne Zögern
straftest Du jeden Mord
Mit Mut, Faust und Lanze
triebst Du al’Anfa fort

Der Feind, der lernt’ Dich fürchten
weil Du die Heimat liebst
und ohne Furcht und Tadel
stets bei den Göttern bliebst
die Treue zu dem König
hielt Dich an uns’rem Bord
Mit Mut, Faust und Lanze
triebst Du al’Anfa fort

Seit ich ein kleiner Junge
stehst Du hoch in meiner Acht
Ich folge Deiner Tugend
soweit in meiner Macht
kämpf’ ich mit Stimm’ und Feder
um der Freiheit Hort
Mit Mut, Faust und Lanze
triebst Du al’Anfa fort

Text und Melodie derisch: Bor Di Lano
Melodie irdisch: „Pinball wizard“ / Pete Townsend

sw 2003

Sterben und Brabak sehen

[Nach Oben]

Refrain
Nach meinem Tod
da flieg’ ich nicht zu BORon,
weil ich nicht weiß
Läßt mich Golgari rein
Nach meinem Tod,
Geh’ ich schnurstracks nach Brabak
denn in Brabak, ja -
bin ich allzeit daheim

Die Sonn’ von Gareth, die hat mich geblendet
und in Belhanka fühlte ich mich fremd
In Havena, da raubt’ man mir die Börse
und in Festum auch noch das letzte Hemd

Refrain
Nach meinem Tod
etc.

In Thorwall- Stadt schluckt man das Premer Feuer
und in Vinsalt begegnet’ man mir grob
Nichts hält mich also in dem kalten Norden
Heim kehr’ ich an das Ufer des Mysob

Refrain (2 x)
Nach meinem Tod
etc.

Text und Melodie derisch: Bor di Lano
Melodie irdisch: „Texas When I Die“ / E. Bruce, B. Borchers, P. Bruce

sw 2002

Süße Heimat am Mysob

[Nach Oben]

(Refrain)
Vom windumtosten Kap bei Brabak
der süßen Heimat am Mysob
vom bunt gemischten Volk des Südens
vernehmet nun des Barden Lob

Verehrt wird hier der Gott des Meeres
die Heilige auch von Salza
der Gott des Handels, der des Schlafes
und heiße Liebe gibt Rahja
Ob blonde Hünen aus dem Norden
ob Menschen aus der Wälder mitten
ob Schuppige aus nahen Sümpfen
Bei uns ist jeder wohlgelitten
Unser Hafen bietet Zuflucht
Sturm- geplagten Schiffersleuten
und uns’re Stadt entlauf’nen Sklaven
vor Al’ Anfas Häscher- Meuten

(Refrain)
Vom windumtosten Kap bei Brabak
der süßen Heimat am Mysob
Vom bunt gemischten Volk des Südens
vernehmet nun des Barden Lob

Des Lebens Puls will ich ertasten
am weißen Palmenstrande ruh’n
dem Gang der Meereswellen lauschen
mit Müßiggang den Tag vertun
Doch Nachts werd’ ich der Laster frönen
den Phex umwerben mit Geschick
brabaker Mädchen will ich lieben
in rahjafrohem Sinnenglück
will ihnen triebhaft mich ergeben
und Dunkler Hallen Rat erspüren
des Volkes wilden Tanz bestaunen
Geld und Verstand im Rausch verlieren

(Refrain)
Vom windumtosten Kap bei Brabak
der süßen Heimat am Mysob
Vom bunt gemischten Volk des Südens
vernehmet nun des Barden Lob

Wir fürchten keine brausend Woge
verlachen nur der Feinde Macht
Wir wissen wohl das Schwert zu führen
und spucken auf Al- Anfas Pracht
Denn allhier kennt man keine Sklaven
Zwar ist man arm, doch ist man frei
in aller Freiheit zu verhungern
Dem Reichen ist das einerlei
Dich, wunderschöne Stadt am Meere
ewig preisend ich besinge
Volkes Banner will ich hissen
unter mächt’ger Harpyenschwinge

(Refrain)
Dir, windumtostem Kap bei Brabak
Dir, süßer Heimat am Mysob
Dir, bunt gemischtem Volk des Südens
gebühret wohl des Barden Lob

Wir fürchten weder Stock noch Peitsche
verlachen nur Tyrannenmacht
Wir wissen wohl das Schwert zu führen
und spucken auf der Granden Pracht
Denn allhier kennt man keine Sklaven
zwar ist man arm, doch ist man frei
Ob Reiche mahnen oder drohen
uns Armen ist das einerlei
Dich, tapfer kämpfend’ Volk am Meere
ewig preisend ich besinde
Freiheits Banner will ich hissen
unter mächt’ger Harpyenschwinge

(Refrain)
Dir, unterdrücktem Volk von Brabak
Dir, süßem Aufstand am Mysob
Dir, heldenhaftem Kampf des Südens
gebühret wohl des Barden Lob

Text und Musik derisch: Bor di Lano
Melodie irdisch angelehnt an: “Sweet Home Alabama” / Lynnyrd Skynnyrd

sw 2002 / 3

Totenkopfwimpel

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Ich fuhr auf «Mizirion III»
entsetzt hallt des Käpt’ns Schrei
Das Totenkopfwimpel
flattert blutig am Mast

Refrain

Es ist für uns aus
Wir wollen nach Haus
ja, wir wollen nach Haus
Oh EFFerd, so hilf doch
Wir wollen nur einfach hier raus

Allein auf offenem Meer
setzten wir uns gar nicht zur Wehr
Die Piraten, die raubten
all unsere Fracht

Refrain

Es war für uns aus
Wir wollen nach Haus
ja, wir wollen nach Haus
Oh EFFerd, so hilf doch
Wir wollen nur einfach hier raus

Erst raubten sie unser Gut
und dann auch noch unseren Mut
Wir liegen gefesselt
in einem unteren Deck

Refrain

Es ist für uns aus
Wir wollen nach Haus
ja, wir wollen nach Haus
Oh EFFerd, so hilf doch
Wir wollen nur einfach hier raus

Al’ Anfa steuern sie an
verkaufen uns alle Mann
Wir sehen die Freiheit
nie wieder und niemals Brabak

Refrain

Es ist für uns aus
Wir wollen nach Haus
ja, wir wollen nach Haus
Oh EFFerd, so hilf doch
Wir wollen nur einfach hier raus

Text und Melodie derisch: Bor di Lano
Melodie irdisch: „Sloop John B.“ / Brian Wilson

sw 2003

Vorfall am Mysob

[Nach Oben]

(Bor di Lano)

Mo und Maid de Lila
und der Hundemischling Groll
und der Meckerdrache
Polymaophren
Sie verlassen Narranoia
eines Morgens in der Früh’
die capitale von
Brabak zu sehen

Sie reiten Richtung Süden,
am Mysob- Strom entlang
zum Meereskap, wo
EFFerds Stürme weh’n
Mo und Maid de Lila
und der Hundemischling Groll
und der Meckerdrache
Polymaophren

Der Drache könnt’ erzähl’n
frei aus dem hohlen Bauch
Von Mo und Maid de Lila
und vom Hundemischling auch
Doch der Drache grinst sich eins
und schweigt wie Kaiser Retos Grab

Des Abends an den Ufern
der Wasser des Mysob
kehrt man dann in
einer kleinen Kneipe ein
Da kriegt man mieses Futter
gegen jede Menge Moos
und trinkt dazu vom
frisch gepantschten Wein

In der Kneipe hockt ein Barde,
der eine Laute zupft
und Maid de Lilas
Blick mitnichten mied
Deren Augen aber glitzerten
gleich hell wie Adamant
und er widmet ihr ein
schmachtend RAHja- Lied

Der Drache könnt’ erzähl’n
frei aus dem hohlen Bauch
Von Mo und Maid de Lila
und vom Hundemischling auch
Doch der Drache grinst sich eins
und schweigt wie Kaiser Retos Grab

Der Mo, der war ein Wüstling,
eifersüchtig wie ein Zwerg
und Hass treibt ihm
das Blut im Kopf herum
Das Messer sitzt ihm locker
und ihn dürstet nach Gewalt
zu verüben und der
Drache trinkt ’nen Rum

Niemand weiß, wie es gescheh’n –
war’s der Wind, war’s gar ein Djinn
mit einem Schlag verlöscht
der Fackeln Schein
In der Finsternis ein Aufschrei,
ein Leib zu Boden geht
de Lila türmt und Hund
und Drache hinterdrein

Der Drache könnt’ erzähl’n
frei aus dem hohlen Bauch
Von Mo und Maid de Lila
und vom Hundemischling auch
Doch der Drache grinst sich eins
und schweigt wie Kaiser Retos Grab

Vier Schatten auf der Flucht,
Pferde preschen durch die Nacht
Da ist der Meckerdrache
Polymaophren
Da ist de Lila und der Barde
und der Hundemischling Groll
Doch der Mo, der ist
nirgendwo zu sehen

Der Barde und der Drache und
der Hundemischling Groll
und de Lila lehnend
an des Barden Brust
Sie reiten Richtung Süden
durch PHExens laue Nacht
Fernweh- erfüllt und
wild vor Lebenslust

Der Drache könnt’ erzähl’n
frei aus dem hohlen Bauch
Von Mo und Maid de Lila
und vom Hundemischling auch
Doch der Drache grinst sich eins
und schweigt wie Kaiser Retos Grab

Text und Melodie derisch: Bor di Lano
Melodie irdisch: „Della and The Dealer“ / Hoyt Axton

sw 2004

Wo gehst du hin mein Liebling

[Nach Oben]

Allerorts wird Deine Klugheit gepriesen
und Du wirst RAHjas Tochter genannt
Du kennst die tapfersten Helden
von Mengbilla bis zum Bornland

Dein Portrait malt de la Rahjada
Du speist auf Silber und Gold
Du giltst als Liebling HESindes
und PHExen sei Dir stets hold
Das sagt man so – lalala lalala lalala

Refrain
Doch wohin wandern Deine Gedanken
wenn nachts Dich niemand gefreit
Denkst Du an die Last auf den Schultern
spürst Du dann die Vergangenheit

Schöne Männer und Frau’n stehen Schlange
Die Mächtigen laden Dich ein
Mit Hochgeweihten bei Tische
schlürfst Du gerne von ihrem Wein

Du reitest nur Shadif- Hengste
und Du tanzt auf jedem Hofball
und Du trägst vielerlei Ringe
aus glitzernd’ arkanem Metall
Oh ja, das stimmt – lalala lalala lalala

Refrain
Doch wohin wandern Deine Gedanken
wenn nachts Dich niemand gefreit
Denst Du dann an die Last Deiner Sünden
spürst Du dann die Vergangenheit

Ein Halsband aus zwergischer Schmiede
und Aktien vonStoerrebrandt
Von den Galahan aus Kuslik stammt
Porzellan aus dem Güldenland

Du hast lange studiert in Al’ Anfa
Die Sitten dort kennst Du gut
Du hältst Dir Mohaha- Sklaven
und peitschst sie aus bis auf’s Blut
nur so aus Spaß, hahaha hahaha hahaha...

Refrain
Aber wo gehst Du wohl hin, mein Liebling
zur dunkl’n Stunde in Deinem Bett
Welche Macht invozierst Du hernieder
Welchem Wesen dienst Dein Amulett

Zwei Gassenkinder in Brabakv die schworen einander Treu’
und stellten dem Kampf gegen Armut
sich Tag für Tag stets aufs Neu

Ich seh’ uns in stinkenden Gassen
Glaubst Du, daß ich nicht mehr weiß
wie wir flehten in unseren Lumpen
um eine einzige Handvoll von Reis
Oh ja, meinSchatz, lalala lalala lalala

Refrain
Genau dahin gehst Du, mein Liebling
in den Pfuhl, wo zu unserem Glück
nichts fehlte als Kleider und Nahrung
zu den Armen kehrst Du zurück

Genau dahin gehst Du, mein Schätzchen
und wieder liegst Du an meiner Seit’
um niemals mir zu entrinnen
denn ich bin Deine Vergangenheit

Ergib’ dich mir und sträub’ Dich nicht
Lalala lalala lalala

Text und Melodie derisch: Bor di Lano
Melodie irdisch: „Where Do You Go to, My Lovely“ / Peter Sarstedt

sw 2002

Zwölfgöttliches Gebet

[Nach Oben]

PRAios, es gehet hier den Alten schlecht
PRAios, so sag mir doch: ist das gerecht
Oh- hoo, Gerechter

RONdra, Kriege sind der Schwachen Pein
RONdra, warum muß denn das so sein?
Oh- hoo, Du Leuin

EFFerd, Volkes Hunger niemand still
EFFerd, obwohl vom Fisch die Netz gefüllt
Oh- hoo, Herr der Meere

TRAvia, die Waisen betteln in der Stadt
TRAvia, rat’ uns zu einer freundlich’ Tat
Oh- hoo, Du Milde

BORon, die Armen sterben vor der Zeit
BORon, mir ist das von Herze Leid
Oh- hoo, Du Stiller

HESinde, einer ohne Geld bleibt dumm
HESinde, mir ist durchaus nicht klar warum
Oh- hoo, Du Weise

FIRun, im Walde gibt es gute Jagd
FIRun, dem Schuldknecht, dem bleibt sie versagt
Oh- hoo, Du Jäger

Oh TSA, der Mächt’ge unterdrückt uns sehr
Oh TSA, das Unterste zuoberst kehr
Oh- hoo, ewig Junge

Oh PHEX, der Handel füllt die Beutel prall
Oh PHEx, mach’ uns doch zu Dieben all
Oh- hoo, Gott der Gauner

PERaine, schenk uns reicher Ernten Heil
PERaine, die Bauern wollen ihren Teil
Oh- hoo, Fruchtbare

INGerimm, die Granden tragen Schild und Speer
INGerimm, der Arme, der hat keine Wehr
Oh- hoo, Herr des Eisens

RAHja, in der Liebe sind wir alle gleich
RAHja, dann hol uns bitte in Dein Reich
Oh- hoo, Du Schöne

Ihr Zwölfe, bevor der Reiche Dere ganz zerstört
Ihr Zwölfe, wir hoffen, daß Ihr uns erhört
Oh- hoo, Ihr Götter

Text und Melodie derisch: Bor di Lano
Melodie irdisch: „All The Tired Horses“ / Bob Dylan

sw 2003